Reaktion auf den missglückten Saisonstart
Nach dem missglückten Saisonstart gegen den EHC Brandis II, wollten die Huttu High Flyers im zweiten Meisterschafts-Spiel eine entsprechende Reaktion zeigen. Gefragt war eine konzentrierte Leistung über die vollen 60 Minuten – nicht nur über die ersten 20 Minuten, wie beim Saisonstart. Die Vorzeichen auf dieses Meisterschaftsspiel gegen den EHC Herzogenbuchsee waren speziell, da dieselbe Begegnung bereits in der ersten Runde des interkantonalen Cup des im KBEHV (Kantonalbernischer Eishockey-Verband) auf dem Programm stand. Dieses Spiel vom 29.09.2019 konnten die Huttu High Flyers gleich mit 7:3 gewinnen, woran die Blumenstädter im ersten Derby der Meisterschaft anknüpfen wollten. Andererseits wollte Herzogenbuchsee auf dieses Spiel natürlich entsprechend eine Reaktion zeigen und sinnte auf Revanche.
Die Bedingungen waren aussergewöhnlich – fand doch das Spiel an einem Mittwoch-Abend statt. Dies irritierte wahrscheinlich auch sämtliche Funktionäre was dazu führte, dass sich der sowieso bereits späte Beginn von 20:30 Uhr nochmals etwas hinauszögerte. Als die fehlenden Spieler in den Spielerlisten ergänzt werden konnten, stand dem Spielbeginn mit einer Verzögerung von rund zehn Minuten nichts mehr im Weg. Würde sich die Verzögerung auf die Konzentration auswirken? Anscheinend nicht – jedenfalls gingen die Huttu High Flyers in der Schorenhalle von Beginn weg konzentriert zu Werke. Die taktischen Anweisungen von Coach Pfister wurden umgesetzt und der Gegner früh unter Druck gesetzt. Dies führte bereits nach rund fünf Spielminuten zur verdienten 1:0 Führung durch den Team-Senior Michael Staub. Nach dem ersten Hoch setzten die läuferisch überlegenen Huttwiler den EHC Herzogenbuchsee weiterhin unter Druck, woraus bis zur 13. Minute die Tore zwei (ein Lehrbuch-Slapshot von Geburtstagskind Fabian Mair) und drei (eine tolle Kombination, abgeschlossen durch Florian Scheidegger) resultierten. Auf die Reaktion von Herzogenbuchsee in der 17. Minute, wussten die Huttu High Flyers ihrerseits zu reagieren, indem noch vor dem ersten Pausetee der Dreitore-Vorsprung (4:1) wiederhergestellt wurde. Dass dieses Tor mit der Beteiligung von Joel Krähenbühl (Assist) einen weiteren Unterbruch zur Folge hatte (er trug die falsche Rückennummer und durfte die letzte Minute des ersten Drittels nicht mehr mitspielen), passte zur Verzögerung vor dem Spielbeginn. Als sich in der Pause die Schiedsrichter über die Identität von Joel Krähenbühl überzeugen liessen, stand der Teilnahme des flinken Stürmers für den Rest des Spieles nichts mehr im Wege. Interessantes Detail am Rande: Bereits beim Cup-Spiel im September lautete das Score nach dem ersten Drittel 4:1 für die Huttwiler.
Im zweiten Drittel neutralisierten sich beide Teams über weiter Strecken. Bis in der 38. Minute der Präsident der Huttwiler (Pascal Minder) zu einem traumhaften Pass über die halbe Eisfläche auf Remo Niederhauser ansetzte. Wunderbar lanciert konnte Captain Niederhauser alleine aufs gegnerische Tor ziehen und verwandelte souverän zum 5:1 Pausenstand. Dass auch dieser Pausenstand exakt dasselbe Score aus dem Cup-Spiel nach zwei Drittel wiederspiegelte, ist schon etwas kurios. Lautet der Spielstand am Ende also wieder 7:3?
Drittel Nummer drei mussten die Huttwiler aufgrund einer Strafe in nummerischer Unterzahl beginnen, welche der EHC Herzogenbuchsee prompt auszunutzen wussten. Kam nun durch den frühen Treffer gar nochmals Spannung auf? Nein. Nur drei Spielminuten später traf Michael Staub durch einen wunderbaren Ablenker genau ins hohe Eck, und vollendete damit seinen persönlichen Hattrick! Die Entscheidung schien somit gefallen, worauf sich beidseits die Schleusen öffneten und drei weitere Tore innerhalb 1 Minute und 34 Sekunden fielen. Das letzte Tor dieses Tor-Regens (49. Spielminute) bedeutete gleichzeitig den Endstand von 8:3 zugunsten der Huttu High Flyers. In den restlichen 10 Minuten verlagerte sich das Spiel eher in Richtung «Markieren für die weiteren zwei Saison-Begegnungen». Dies zeigte die unsportliche und unnötige Attacke gegen Fabian Mair, welcher nach einem Bandencheck einige Minuten schmerzverzerrt auf dem Eis liegen blieb und nicht mehr weiterspielen konnte. Situationen die man eigentlich nicht sehen möcht. Dass für den Spieler des EHC Herzogenbuchsee das Spiel vorzeitig beendet war (5min + Spieldauerstrafe) war mehr als nur gerechtfertigt. Ob die kommende Busse des Verbandes seine Wirkung erzielt, wird sich in den beiden weiteren Saisonduellen zeigen.
Alles in allem zeigten die Huttwiler eine tolle Reaktion auf den enttäuschenden Saisonstart. Nebst der Effizienz in der Offensive überzeugt auch die Defensive. Abwehrhüne Markus Hirsbrunner darf sich für seine sehr solide Leistung schon fast eine Krone aufsetzen.
In der fast dreiwöchigen Pause bis zum nächsten Saisonspiel kann nun weiter an den taktischen und technischen Details gearbeitet werden. Bereits nach wenigen Spielen zeigt sich jedoch, dass mit den Zuzügen von Roman Müller, Adrian Röthlisberger und Joel Krähenbühl drei Rolex auf dem Transferwühltisch gefunden wurden – konnten sich doch alle bereits als Scorer beweisen und toll ins Team integrieren.
Beim ersten Heimspiel der Meisterschaft, am 10.11.2019 (19.00 Uhr) gegen den HC Bätterkinden hoffen die Huttwiler auf zahlreiche Zuschauer, und natürlich darauf, dass mit einer weiteren konzentrierten Leistung, der nächste Sieg eingefahren werden kann.